Jeder, der ein Bild betrachtet, sollte sich seine eigenen Gedanken machen

Wenn man Achim Fischel über seine Malerei befragen will, bekommt man keine befriedigende Antwort. Er meint, dass jeder, der ein Bild betrachtet, sich seine eigenen Gedanken machen sollte und  es folglich immer anders gesehen und interpretiert wird. Und das zeigt auch die zufällige Auswahl einiger Textpassagen aus seinem Buch "Die Hochzeit der Dinge", indem er alle, die Rang und Namen  haben bat, über eine seiner Arbeiten, zu schreiben.

Hier ein Auszug von Beate Nieschlag-Spicale (Galeristin) über das Bild "Rotes Pferdchen auf Gelb", mit dem Achim Fischel einen Preis gewann: Traum-Gedanken-Spiele -- Achim-Fischel-Spiele: Gratwanderung zwischen farbiger Leichtigkeit, Wirklichkeitsschrecken und philosophischer Hintergründigkeit. Bilder zum Schauen, Lesen, Rätseln, Nachdenken und Freuen.

Und Dr. Cornelius Schober  schreibt über das Bild "Großer Küchentisch" unter anderem: Was mir an A.F.'s Bildern im Allgemeinen und an dem Abgebildeten aus persönlichen Gründen so gefällt, ist gerade dieses Induzieren von weiterführenden, spekulativen Gedanken und die Möglichkeit, neue Seh-Räume zu betreten.

Christine Moskopf (Museum für Neue Kunst, Freiburg) schreibt über das Bild "Wo waren die Notengel"? oder "Als die Engel Trauer trugen" unter anderem: Seit dem 26. Dezember 2004 hat dieses Bild für mich plötzlich eine neue, einzigartige, ja fast schon bedrückend einleuchtende Bedeutung - auch wenn das Bild wesentlich vor diesem Ereignis entstanden ist. Nach dem Seebeben in Ostasien mit dem daraufhin ausgelösten Tsunami an den Küsten von Indien, Sri Lanka, Thailand, Indonesien, Sumatra und vielen kleineren Inseln ist die Welt dort nicht mehr wieder zu erkennen und sind alle Menschen weltweit nicht mehr dieselben. Innerhalb weniger Augenblicke ist nichts mehr wie es war.

Und Carmen Bechthold (Kunsthistorikerin, Dozentin) schreibt am Beginn über das Bild "Zirkusphantasien": Die Beschäftigung mit dem hier beschriebenen Gemälde von Achim Fischel hat mir wieder einmal gezeigt, wie interessant es sein kann, sich auch ohne Vorkenntnisse über Leben und Werk eines Künstlers an dessen Arbeiten heranzutrauen. Egal welche Geschichte hinter diesem Bild auch stecken mag, sie ist für mich nicht mehr so wichtig wie eingangs gedacht. Es hat mir einfach Spaß gemacht ein Bild nahezu unvoreingenommen zu betrachten und der Phantasie freien Lauf zu lassen.

Lutz Stehl, der Achim Fischel schon über 30 Jahre kennt schreibt: Ein Heirater und Hochzeiter der Dinge und Mensch-Figuren ist Achim Fischel im Lauf der Zeit geworden: Das ist seine Antwort auf Einpeitscher und Aufputscher die nicht ruhen, bis die Dinge zerlegt sind. Achim Fischel indessen geht von Haus zu Haus durch alle lauten und stillen Straßen, über die großen leeren Plätze seiner Leinwände und sammelt für das Fest all dies und all das: nicht nur was zueinander passt sondern was nach eigener Setzung, nach eigenem Willen und eigener Lebenserfahrung dabei sein muss.

Würde es all diese wunderbaren, interessanten und unterschiedlichen Texte  geben, wenn Achim Fischel zuvor Erklärungen abgegeben hätte. Wohl kaum. Und um der Phantasie der Bilderbetrachter auch weiterhin freien Lauf zu lassen, möchte er auch heute darauf verzichten.

Übrigens finden Sie die vollständigen, sowie weitere Texte in dem Buch "Die Hochzeit der Dinge" Das Buch können Sie  direkt bei A. F. bestellen ( 135 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover, ca. 100 von 500 Stück sind noch erhältlich, Preis: 40 Euro incl. Versand).